Ausgewählte Arbeiten
Quelle: ER-Archiv Remscheid
* Weitere informationen und Bezugsquellen zu Bildrechten finden Sie im Impressum.
Albertinum. Kunst von der Romantik bis zur Gegenwart // Mosaiksaal: Vom Klassizismus bis Ernst Rietschel // Foto: David Brandt (2010) // Mosaiksaal: Vom Klassizismus bis Ernst Rietschel // © Staatliche Kunstsammlungen Dresden // Verwendung nur mit Genehmigung und Quellangabe
Astrid Nielsen – Ernst Rietschels Werke im „Mosaiksaal‟ des Albertinums
Seit der Eröffnung des Albertinums als Museum für die Skulpturensammlung 1894 trägt der „Mosaiksaal“ diesen Namen – die Bezeichnung rührt von dem großen römischen Mosaik, das im oberen Teil des Saales in den Boden eingelassen worden war. Im Mosaiksaal wird seit der Wiedereröffnung des Albertinums im Juni 2010 die Kunst des Klassizismus gezeigt bis hin zu den Arbeiten der spätklassizistischen Protagonisten der Dresdner Bildhauerkunst Ernst Rietschel und Ernst Julius Hähnel. Exemplarisch vermitteln zunächst die Werke von Bertel Thorvaldsen, Christian Daniel Rauch, Gottfried Schadow, Jean Pierre Antoine Tassaert all jene künstlerischen Ideale, die ihren Ursprung in der Orientierung an der Kunst der Antike haben, sei es im Bildnis oder in den Gestalten der griechischen Mythologie: Anmut und Grazie, Schönheit und Jugendlichkeit, die Geschlossenheit des Umrisses und die Reinheit des weißen Marmors. Es ist gerade die Gemeinschaft mit dem römischen Mosaik, durch die sich ein sinnfälliger und vor allem harmonischer Zusammenklang entfaltet.
Gezeigt werden einige der bedeutendsten Werke Ernst Rietschels: Dazu gehört das Gussmodell für die Kolossalstatue Gotthold Ephraim Lessings, die 1849 in Braunschweig aufgestellt wurde und in dem Rietschel ganz programmatisch auf alles Pathetische verzichtete sowie den wirklichkeitsnahen Ausdruck der Statue durch die zeitgenössische Kleidung betonte. Zu sehen ist außerdem einer der plastischen Entwürfe für das das wohl bekannteste Dichter-Denkmal Deutschlands, das Doppelstandbild Johann Wolfgang von Goethes und Friedrich Schillers vor dem Nationaltheater in Weimar, für das Rietschel 1852 den Auftrag erhalten hatte. Das ausgestellte Modell für eines der beiden Giebelfelder des Ersten Dresdner Hoftheaters (1869 bei einem Brand zerstört) – „Die Musik“ – gehört zu den beredten Zeugnissen seiner großen Könnerschaft, denn hier schuf Rietschel eine figurenreiche Gruppe von fast malerischer Wirkung, bei der er eine phantasiereiche Dramaturgie entwickelte, um gestische, mimische und habituelle Vielfalt in seine Komposition einzubringen. Da Rietschel schon bald nach seiner Berufung als Professor für Bildhauerkunst an die Königliche Kunstakademie 1832 zum führenden Porträtisten des Königshauses und des sächsischen Bürgertums avancierte, werden einige seiner schönsten Bildnisbüsten gezeigt, darunter der Komponist Felix Mendelssohn-Bartholdy, Rietschels Lehrer Christian Daniel Rauch oder seine eigene Ehefrau.
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Albertinum. Kunst von der Romantik bis zur Gegenwart // Mosaiksaal: Vom Klassizismus bis Ernst Rietschel // Foto: David Brandt (2010) // Mosaiksaal: Vom Klassizismus bis Ernst Rietschel // © Staatliche Kunstsammlungen Dresden // Verwendung nur mit Genehmigung und Quellangabe
Astrid Nielsen – Ernst Rietschels Werke im „Mosaiksaal‟ des Albertinums
Seit der Eröffnung des Albertinums als Museum für die Skulpturensammlung 1894 trägt der „Mosaiksaal“ diesen Namen – die Bezeichnung rührt von dem großen römischen Mosaik, das im oberen Teil des Saales in den Boden eingelassen worden war. Im Mosaiksaal wird seit der Wiedereröffnung des Albertinums im Juni 2010 die Kunst des Klassizismus gezeigt bis hin zu den Arbeiten der spätklassizistischen Protagonisten der Dresdner Bildhauerkunst Ernst Rietschel und Ernst Julius Hähnel. Exemplarisch vermitteln zunächst die Werke von Bertel Thorvaldsen, Christian Daniel Rauch, Gottfried Schadow, Jean Pierre Antoine Tassaert all jene künstlerischen Ideale, die ihren Ursprung in der Orientierung an der Kunst der Antike haben, sei es im Bildnis oder in den Gestalten der griechischen Mythologie: Anmut und Grazie, Schönheit und Jugendlichkeit, die Geschlossenheit des Umrisses und die Reinheit des weißen Marmors. Es ist gerade die Gemeinschaft mit dem römischen Mosaik, durch die sich ein sinnfälliger und vor allem harmonischer Zusammenklang entfaltet.
Gezeigt werden einige der bedeutendsten Werke Ernst Rietschels: Dazu gehört das Gussmodell für die Kolossalstatue Gotthold Ephraim Lessings, die 1849 in Braunschweig aufgestellt wurde und in dem Rietschel ganz programmatisch auf alles Pathetische verzichtete sowie den wirklichkeitsnahen Ausdruck der Statue durch die zeitgenössische Kleidung betonte. Zu sehen ist außerdem einer der plastischen Entwürfe für das das wohl bekannteste Dichter-Denkmal Deutschlands, das Doppelstandbild Johann Wolfgang von Goethes und Friedrich Schillers vor dem Nationaltheater in Weimar, für das Rietschel 1852 den Auftrag erhalten hatte. Das ausgestellte Modell für eines der beiden Giebelfelder des Ersten Dresdner Hoftheaters (1869 bei einem Brand zerstört) – „Die Musik“ – gehört zu den beredten Zeugnissen seiner großen Könnerschaft, denn hier schuf Rietschel eine figurenreiche Gruppe von fast malerischer Wirkung, bei der er eine phantasiereiche Dramaturgie entwickelte, um gestische, mimische und habituelle Vielfalt in seine Komposition einzubringen. Da Rietschel schon bald nach seiner Berufung als Professor für Bildhauerkunst an die Königliche Kunstakademie 1832 zum führenden Porträtisten des Königshauses und des sächsischen Bürgertums avancierte, werden einige seiner schönsten Bildnisbüsten gezeigt, darunter der Komponist Felix Mendelssohn-Bartholdy, Rietschels Lehrer Christian Daniel Rauch oder seine eigene Ehefrau.